Jakob


war Zivildiener in einem Lebenshilfe-Wohnhaus, heute Student für Informationsdesign


Erfahrungsbericht

Bevor ich mich für den Zivildienst entschieden habe, habe ich mit Freunden geredet, die schon vor mir Zivis waren. Dann habe ich einen Schnuppertag in einer Einrichtung der Lebenshilfe gemacht und mit dem dortigen Zivi geredet – das hat mir die Entscheidung leicht gemacht!

Meine Einstellung zu Menschen mit Behinderung hat sich durch meine Zeit hier verändert – ich bin jetzt offener und frage, wenn ich helfen kann. Ich hab‘ keine Vorurteile mehr. Ich habe bei der Lebenshilfe viel gelernt, auch Praktisches für mich selbst. Die neun Monate haben mich auf die Arbeitswelt vorbereitet, die Verantwortung spürt man. In der Zeit hat man auch die Gelegenheit, sich Gedanken zur Zukunft zu machen, z.B. welches Studium man beginnen will. Das war toll!

Beschreibung der Tätigkeiten in einem Wohnhaus:

Wäsche machen, Geschirrspüler befüllen/ausräumen, Sachen abholen in Graz (Auto fahren), Kund*innen und Betreuer*innen z.B. zu Ärzt*innen und anderen Gesundheitseinrichtungen führen, kleine Reparaturen, bei Bedarf Reinigungsarbeiten, Sachen auffüllen (Handschuhe, Toilettenartikel, …). Einkaufsdienste für Wohnhaus und die einzelnen Kund*innen übernehmen oder gemeinsames Einkaufen mit Kund*innen und Betreuer*innen. Gartenarbeiten, Blumen gießen. Mithilfe beim Zubereiten von Speisen. Kontakt vor Ort zu Bewohner*innen, Nachbarschaft, Leitung.

Zivildiener müssen KEINE Pflegetätigkeiten und Nachtdienste übernehmen. Da ein Wohnhaus 24 Stunden und sieben Tage die Woche geöffnet hat, kommt es aber zu Wochenenddiensten.

» Infos zum Bereich Wohnen bei der Lebenshilfe

Was sollte man für die Einsatzstelle mitbringen?

Man muss sich auf andere Leute einstellen und verlassen können und eine gewisse Selbstlosigkeit mitbringen: Die Sache ist wichtiger als eigene Zweifel bei neuen Aufgaben. Man sollte Dinge durchziehen können, Verantwortung übernehmen und Neues kennenlernen wollen. Und man braucht Teamgeist, Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit um lernfähig zu bleiben.

Warum Zivildienst?

Ich wollte nicht zum Bundesheer. Eine Nachbarin arbeitet in der Behindertenhilfe, mit ihr konnte ich mich oft und lange zum Thema Zivildienst und meinen dortigen Aufgaben austauschen.