Sophie Gratz ...
hat sich auf ein Jahr Neuland eingelassen – und dabei ihre berufliche Bestimmung gefunden.
Eine kleine Auszeit
Dass ich ein Freiwilliges Soziales Jahr mache, war für mich klar. Ich war schon immer ein sozialer Mensch und unterstütze gerne. In der Schule zum Beispiel habe ich Mitschülern Nachhilfe in Französisch und Englisch gegeben. Da ich nach der Matura nicht genau wusste, in welche Richtung ich beruflich tendiere, wollte ich mir über das FSJ eine Auszeit zum Nachdenken nehmen. Ich war offen für alle Einsatzbereiche. Berührungsängste kenne ich als Person von Grund auf nicht.
Geduld als persönliches Ziel
Ich kam dann schließlich zur Verwaltungsgruppe – und habe mich vom ersten Tag an so richtig wohl gefühlt. Ich habe mich mit den Kunden bestens verstanden und mit der Chefin. Man wird in das FSJ nicht einfach reingeworfen. Man wird begleitet, lernt in Seminaren, sich abzugrenzen, zu deeskalieren. Das war bei meiner Gruppe nicht notwendig, aber dank des FJS habe ich es für mich persönlich gelernt. Gelernt habe ich auch, an meiner Geduld zu arbeiten. Das war mir sehr wichtig und auch ein Ziel von mir. Und ich habe es geschafft, ich bin ein geduldigerer Mensch.
„Sehen, was uns verbindet, nicht was uns trennt“
Vor dem FSJ war es gar nicht mein Wunsch, im Sozialbereich zu arbeiten. Aber ich habe gemerkt, wie wohl ich mich fühle und wie gerne ich mit Menschen arbeite. Ich wünsche mir, dass die Differenz zwischen den Menschen verringert wird, dass Menschen ihre Berührungsängste beiseitelegen und sehen, was uns verbindet, nicht was uns trennt. Ich habe mich entschieden, die Ausbildung zur Fachsozialbetreuerin in der Behindertenbegleitung zu machen und möchte mich auf Sexualpädagogik spezialisieren. Ich habe über dieses Thema auch mit Kund*innen gesprochen und gemerkt, dass da noch viel getan werden kann.