lebens.wert - Nachhaltigkeit wirkt
Interviewreihe "Vor den Vorhang"
Vor den Vorhang bitten wir dieses Mal Pascal Striedner, Arbeitsbegleiter im Redaktionsteam für einfache Sprache. Täglich und bei jedem Wetter fährt er mit dem Fahrrad zur Arbeit in die Conrad-von-Hötzendorfstraße in Graz.
Wie weit ist dein Arbeitsweg?
Hin- und Rückweg betragen jeweils knapp 14 Kilometer.
Warum fährst du mit dem Fahrrad?
Der Hauptgrund ist, dass ich es unsinnig finde, mit dem Auto mitten in die Stadt zu fahren. Abgesehen von der Parkplatzproblematik empfinde ich es als eine komplett überflüssige Fahrt, auf die ich bewusst verzichten will.
Zudem ist das tägliche Fahren mit dem Fahrrad automatisch körperliche Betätigung für mich und es ist Zeit, die nur mir gehört. In dieser knapp ¾ Stunde schaue ich nicht auf das Handy und beantworte in der Regel keine Anrufe oder Nachrichten.
Was bedeutet Radfahren für dich?
Durch das Radfahren ist der Glaube an meine eigenen Fähigkeiten stark gestiegen. Ich habe Dinge erreicht, die ich nie geglaubt hätte, zu schaffen. Zum Beispiel 1.000 Kilometer in vier Tagen auf dem Fahrrad bis nach Montenegro im Jahr 2019 beispielsweise.
Warum sollten das auch andere tun?
Weil man mehr von der Welt sieht, wenn man nicht nur im Auto oder im Bus und im Zug unterwegs ist. Man hat auf dem Fahrrad jederzeit die Möglichkeit, stehenzubleiben und sich die Umgebung anzusehen und mit ihr in Kontakt zu kommen. Gleichzeitig kommt man schnell in kurzer Zeit relativ weit.
Ist es eine Überwindung?
Natürlich. Vor allem im Winter ist es sehr mühsam, wenn die Sonne spät aufgeht und es schon wieder dunkel ist, wenn man zurück aus der Arbeit kommt. Aber letztlich ist es alles eine Sache der Einstellung: Überwindet man sich einmal, schafft man es auch ein zweites Mal.
Das Interview führten Nima Valinezhad und Elisabeth Rainer
Kontakt: Elisabeth Rainer, elisabeth.rainer@lebenshilfen-sd.at