Eintrag vom 24. November 2022

Sportveranstaltungen für alle zugänglich machen

EU-Projekt INIS

Im Rahmen des EU-Projekts INIS arbeiten inklusive Delegationen aus Graz, Kapfenberg und Sandkrug (D) daran, Sportevents inklusiver zu gestalten. Im Oktober fand ein Projekttreffen in der Steiermark statt, im November stand der Gegenbesuch in Niedersachsen am Programm.

Die INIS-Projektgruppe trifft sich

Volle Konzentration, Blick auf den Ball – und durchziehen. In einer Kapfenberger Tennishalle stehen Menschen mit und ohne Behinderungen nebeneinander auf dem Platz, um unter Anleitung der Trainer des Sportbündels ein inklusives Training zu absolvieren. Dieses ist Teil eines mehrtätigen Austauschtreffens im Rahmen des EU-Projekts INIS, an dem kürzlich drei Delegationen (aus Graz, Kapfenberg und Deutschland) – bestehend aus Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen – teilgenommen haben.

INIS steht für „Networking for Inclusive Sport Events“ und hat das Ziel, die Sportlandschaft für Menschen mit Beeinträchtigungen zugänglicher zu gestalten und vor allem auch Sportevents inklusiver auszurichten. Ein Ziel, das MOI Events (MOI steht für Move on to Inclusion) von der Lebenshilfen Soziale Dienste GmbH in Graz schon länger verfolgt. MOI-Leiter Thomas Jäger erklärt: „Es gibt eine Vielzahl von Sportveranstaltungen in den unterschiedlichsten Sportarten. An einigen können Menschen mit Behinderung als Teilnehmer:innen dabei sein, an vielen nicht einmal das. Praktisch nie präsent sind sie aber im organisatorischen Bereich. Da wollen wir ansetzen, um die gesamte Sportlandschaft in all ihren Aspekten inklusiver zu gestalten.“ So waren die Sportmanagement-Assistent:innen von MOI unter anderem bereits erfolgreich beim Grazathlon, dem Graz Marathon, InKlettern oder der E-Steiermark Eishockey Trophy vor Ort.

Für INIS arbeitet MOI gemeinsam mit dem Verein Sportbündel aus Kapfenberg und dem TSG Hatten-Sandkrug. Beim Projekttreffen wurde nicht nur gesportelt, sondern auch Erfahrungsaustausch betrieben. Mit externen Gästen der Sportuniversität, von Special Olympics und vielen mehr wurde im Rahmen eines Workshops an einer Checkliste gearbeitet, die alle wichtigen Informationen für die Durchführungen inklusiver Sportevents vereinen und auf einer Website öffentlich zugänglich gemacht werden soll.

Knapp sechs Wochen nach dem Besuch der Sandkruger Delegation in Österreich kam es vom 21.-24.11.2022 zum Gegenbesuch der österreichischen Delegation in Sandkrug. Dieses Mal stand für das inklusive Projektteam insbesondere die Planung der Abschlusstagung im März 2023 in Graz und die Erarbeitung der Checkliste für inklusive Sportveranstaltungen auf dem Programm. Die Checkliste ist eines der Hauptziele des EU-Projektes und soll alle wichtigen Informationen zur Durchführung von inklusiven Sportveranstaltungen beinhalten und einer breiten Masse nach Ablauf des Projektes zur Verfügung gestellt werden (u.a. Veröffentlichung auf der INIS-Homepage: www.inis-sport.eu). Bei der Erstellung der Checkliste bekam das INIS-Projektteam tatkräftige Unterstützung von Vertreter:innen des KreisSportBundes Landkreis Oldenburg. Im Vorfeld der Erarbeitung wurde vom Projektteam eine Umfrage geschaltet, die die Erfahrungen mit inklusiven Sportveranstaltungen von deutschen und österreichischen Sportvertreter:innen abfragen sollte. Die Ergebnisse von nicht weniger als 218 beantworteten Fragebögen wurden in Sandkrug vorgestellt und werden im weiteren Verlauf bei der Erstellung der Checkliste behilflich sein. Für die Abschlusstagung in Graz 2023 wurden in Sandkrug der Ablaufplan und die Inhalte erarbeitet.

Tagungsprogramm und Anmeldung » hier.

Zudem wurde eine Liste der möglichen Teilnehmer:innen für die Podiumsdiskussion und für zwei Impulsvorträge aufgestellt. Fünf Workshops, die im Rahmen der Tagung ebenfalls durchgeführt werden sollen, wurden außerdem erarbeitet. Auch dieses Mal standen neben der inhaltlichen Arbeit und dem Erfahrungsaustausch andere Programmpunkte an. Nicht nur ein kurzes Reinschnuppern in die Ballschule der TSG Hatten-Sandkrug, sondern auch die Besuche auf dem Oldenburger und Bremer Weihnachtsmarkt boten dem Projektteam Abwechslung und etwas Zeit zur Erholung.

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