Eintrag vom 02. Dezember 2020

Mit einfacher Sprache Teilhabe ermöglichen:

Lebenshilfe übersetzt Nachrichten für ORF und Kleine Zeitung

Eine inklusive Redaktion der Lebenshilfe, bestehend aus Menschen mit und ohne Behinderungen, gestaltet Nachrichten in leicht verständlicher Sprache – täglich und bereits seit März 2020 für die Kleine Zeitung, sowie ab dem 4. Dezember für einen Wochenrückblick im ORF Radio Steiermark, der immer freitags um 18.30 zu hören sein wird.

Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung machen wir darauf aufmerksam, dass wichtige Informationen erst durch einfache Sprache auch Menschen mit Lernschwierigkeiten und Leseschwäche, oder mit nicht-deutscher Muttersprache zugänglich werden.

Team Inklusive Redaktion

Informationen zugänglich machen

Ob Literatur und Unterhaltung, wichtige Nachrichten aus Gesellschaft und Politik, oder Informationen von Ämtern oder anderen öffentlichen Stellen: Erst durch leicht verständliche Sprache haben alle Menschen die Möglichkeit, diese zu verstehen. Dass dies sogar lebenswichtig sein kann, zeigen etwa die vielen Sicherheitsregeln und Vorschriften rund um das Corona-Virus: Nur wer diese versteht, kann sich daran halten und sich selbst und andere schützen.

„Einfache Sprache“: Übersetzungen für Kleine Zeitung und ORF

Einen wichtigen Beitrag dazu, dass Nachrichten und Informationen auch wirklich bei allen Menschen ankommen, leisten die Kleine Zeitung und ORF Radio Steiermark: Für beide Medien gestalten Menschen mit und ohne Behinderung im Rahmen der inklusiven Redaktion der „Lebenshilfen Soziale Dienste“ Nachrichten in einfacher Sprache.

Vorreiterin war dabei die Kleine Zeitung. Im Newsroom der steirischen Tageszeitung übersetzt das Redaktions-Team der Lebenshilfe seit März 2020 täglich von Montag bis Freitag Artikel in einfache Sprache, die dann online auf » www.kleinezeitung.at/inklusiv erscheinen.

Beginnend am 4. Dezember wird außerdem ORF Radio Steiermark jeden Freitag um 18.30 Uhr einen Nachrichten-Wochenrückblick in leicht verständlicher Sprache senden, der vom Team der inklusiven Redaktion der Lebenshilfe ausgewählt und verfasst wird.

Was ist einfache Sprache?

Texte in leicht verständlicher Sprache sind klar und einfach aufgebaut. Es gibt keine Abkürzungen und Fremdwörter. Merkmale einfacher Sprache sind:

  • kurze Sätze (13 – 15 Wörter)
  • leicht verständliche und kurze Wörter
  • Fremdwörter werden vermieden
  • Beistrich-Sätze werden vermieden
  • lange, zusammengesetzte Wörter werden getrennt

Für wen ist einfache Sprache?

Von einfacher Sprache profitieren unter anderem Menschen mit Lern- und Leseschwierigkeiten, Menschen mit nicht-deutscher Muttersprache sowie all jene, die sich schnell einen Überblick verschaffen wollen.

 

Susanne Maurer-Aldrian

Susanne Maurer-Aldrian, Geschäftsführerin Lebenshilfen Soziale Dienste GmbH:

„Es gehört einfach dazu, dass man Bescheid weiß, was in der Welt los ist und dass man mitreden kann, wenn sich Freunde, Familie oder Nachbarn darüber unterhalten. Die inklusive Redaktion der Lebenshilfe ermöglicht das mit Nachrichten in einfacher Sprache in der Kleinen Zeitung und im ORF Radio Steiermark vielen Personen, die sonst keinen Zugang zu diesen Informationen hätten. Dass unser Team aus Menschen mit und ohne Behinderung neben professionellen JournalistInnen im Newsroom der Kleinen Zeitung arbeiten kann und mit RedakteurInnen des ORF Nachrichten produziert, sendet außerdem ein weithin sichtbares und hörbares Signal: Jeder Mensch kann einen wichtigen Beitrag leisten, wenn man ihm die Möglichkeit gibt, seine Talente zu entfalten.“

 

Nima Valinezhad, Mitglied der inklusiven Redaktion der Lebenshilfe:

„Ich wollte einen Beruf erlernen, bei dem Schreiben und Sprache im Mittelpunkt stehen. Nachrichten gehören zum Leben. Es ist wichtig, dass wir Nachrichten in einfache Sprache übersetzen. So bekommen alle die wichtigsten Meldungen vom Tag. Unsere Artikel sind kürzer, verständlicher und informativ. Ich bin glücklich, dass ich eine Arbeit gefunden habe, die mir so gut gefällt. Auch meine Familie und Freunde sind begeistert von dem, was ich tue.“