Eintrag vom 16. November 2020

Lebenshilfe vergibt Forschungspreise für Inklusion

Über das Aufwachsen in alkoholbelasteten Familien dissertierte Ilse Gradwohl und erhielt dafür den 1. Platz beim Forschungspreis Inklusion der Lebenshilfe. Der 2. Platz ging an zwei Studierende für ihre Masterarbeit über intellektuelle Behinderung und Demenz.

Für herausragende Masterarbeiten und Dissertationen zum Thema Inklusion vergibt die Lebenshilfe Graz und Umgebung – Voitsberg seit 2018 jährlich Preise. Die Verleihung im Rahmen des Grazer Forum Inklusion, veranstaltet vom Institut für Bildungsforschung der Universität Graz, musste heuer Corona-bedingt online stattfinden.

Dr. Ilse Gradwohl

Dr. Ilse Gradwohl

Der erste Preis ging an die Grazerin Mag. Dr. Ilse Gradwohl (EUR 1000) für ihre Dissertation in der Studienrichtung Erziehungs- und Bildungswissenschaften „Aufwachsen in alkoholbelasteten Familien – Eine multiperspektivische Studie mit Fokus auf Hemmnisse und Ressourcen der Lebensbewältigung von Kindern in alkoholbelasteten Familien“. Aus der Jurybegründung: „Im Rahmen einer breiten Definition von Inklusion ist das zumeist tabuisierte Thema für das gesellschaftliche Zusammenleben und mögliche Auswirkungen auf die Kinder und Jugendliche von hoher Relevanz. Die Ergebnisse zeigen, dass die Alkoholbelastung Ursache zahlreicher Problemstellungen sein kann und Unterstützungsangebote viel zu wenig in Anspruch genommen werden.“

Mathieu Glatz

Mathieu Glatz

Dominik Pendl

Dominik Pendl

Den zweiten Platz teilen sich Mathieu Glatz und Dominik Pendl für die gemeinsame Arbeit im Masterstudium Inclusive Education „Intellektuelle Behinderung und Demenz – eine qualitative Studie zur Situation des Fachpersonals in der Arbeit mit Menschen mit intellektueller Behinderung und Demenz in Einrichtungen der Behindertenhilfe in der Steiermark“ und erhalten dafür jeweils EUR 500,00.
„Dies ist ein wenig beforschtes aber sehr aktuelles Thema, weil durch den demographischen Wandel auch Menschen mit Beeinträchtigungen immer älter werden und Formen von Demenz durch die Beeinträchtigung nicht immer leicht und sofort erkannt werden. Die theoretisch gut fundierte Arbeit macht deutlich, dass der Zusammenhang zwischen intellektueller Beeinträchtigung und Demenz ein wichtiges Anliegen darstellt und dass es in den Einrichtungen noch an adäquaten Möglichkeiten der Fortbildung und an passenden Konzepten für die Betreuung mangelt“, so die Jury.