Eintrag vom 11. November 2022

„Frühe Hilfen“ bieten Unterstützung ab dem ersten Tag der Schwangerschaft

Seit fünf Jahren bietet die Lebenshilfen Soziale Dienste in Leibnitz im Auftrag der Österreichischen Gesundheitskasse Hilfe und Unterstützung für Familien in den ersten Lebensjahren eines Kindes an. Das Jubiläum und die enge Kooperation mit der Bezirkshauptmannschaft wurden mit einer zweitätigen Fachtagung „gefeiert“.

Symposium Frühe Hilfen

Fünf Jahr ist es her, dass das Projekt „Frühe Hilfen“ im Bezirk Leibnitz gestartet wurde. Zielgruppe des Gesundheitsförderungsangebots sind junge Familien – „und zwar vom ersten Tag der Schwangerschaft an“, erklärt Gerlinde Landauf-Stöger von der Lebenshilfen Soziale Dienste GmbH, die das Angebot im Auftrag der Österreichischen Gesundheitskasse anbietet.  Landauf-Stöger ist die fachliche Leiterin der „Frühen Hilfen Leibnitz und Südoststeiermark“. Aktuell werden rund 60 Familien von ihr und ihren Kolleginnen betreut. Und die Nachfrage ist groß.

Die Aufgabenbereiche sind vielfältig. Die „Frühen Hilfen“ unterstützen bei Fragen und Problemen während der Schwangerschaft ebenso wie in den „sehr herausfordernden ersten Monaten nach einer Geburt“, erklärt Landauf-Stöger. Egal ob psychische Probleme eines Elternteils, ein fehlender Kinderkrippenplatz, komplizierte Behördengänge oder ganz einfach eine Überforderung im Alltag – die „Frühen Hilfen“ helfen niederschwellig und kostenlos. Denn es braucht keinen Antrag und keinen Bescheid, um das Angebot in Anspruch nehmen zu können. „Bei uns kann man einfach unkompliziert anrufen“, so Landauf-Stöger.

Grundvoraussetzung für eine gute Unterstützung sei ihrer Meinung nach eine enge Vernetzung mit Expert:innen verschiedener Fachrichtungen. Deshalb arbeiten die „Frühen Hilfen“ eng mit Sozialarbeiter:innen, Psycholog:innen, medizinischem und therapeutischen Fachpersonal im Bezirk zusammen. Es ist folglich nur logisch, dass das fünfjährige Jubiläum kürzlich mit einer zweitätigen Fachtagung auf Schloss Seggau „gefeiert“ wurde. Der Grundtenor der Veranstaltung, die in enger Vernetzung mit der Bezirkshauptmannschaft Leibnitz organisiert wurde: Je früher man Stress- und Belastungssituationen in Familien erkennt und darauf reagiert, desto besser ist das für die weitere Entwicklung des Kindes. Die Bezirkshauptmannschaft Leibnitz hat in dieser Fragestellung eine Vorreiterrolle, die der leitende Sozialarbeiter Martin Ofner in einem Fachvortrag darlegt: „Wir brauchen einen Paradigmenwechsel in der Kinder- und Jugenhilfe“, sagt er. Die Grundfrage: „Was kann sich ändern, wenn Hilfestellung bereits in der Schwangerschaft beginnt?“. Die Antwort: „Vieles!“

Deshalb wird das Konzept „Frühe Hilfen“, das derzeit nur in einzelnen Bezirken der Steiermark angeboten wird, ab 2023 auch flächendeckend im ganzen Bundesland ausgerollt.

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